KIRCHE ST. ETIENNE IN ATTERT (BELGIEN)

Der Entwurf der Fenster orientiert sich an der Bewegungsdynamik von Wasser. Vom Eingang her fließt das Wasser in den Raum um sich dann an den Pfeilern vor dem Chorraum aufzuwirbeln. Im Chor selbst taucht man in das Wasser ein. Die Details der Verwirbelungen und des Wassers nehmen Richtung Chor zu. So sieht man in den Fenstern am Eingang die Wasseroberfläche mit leichten Wellenbewegungen und im Chor Sauerstoffbläschen, die sich ihren Weg durch das Licht nach oben suchen. Die zentrale Bedeutung des Chorraumes wird zum einen durch die Detailtreue des Wassers getragen und zum anderen durch die Vollansicht der Fenster selbst betont.

Im ehemaligen Mittelschiff sind die Fenster durch horizontale Rahmenlinien unterbrochen. Diese Linien greifen im Innenraum die Richtung der Mittel.- und Seitenpfeiler auf und lenken den Blick zusätzlich auf das Kreuzgewölbe. Auf der Außenseite unterstützen die Rahmenlinien die klare Architektur von église St-Etienne in der Landschaft. Zudem ermöglichen sie in ihren Funktionalität einen Einfluss auf das Raumklima, indem man Teile der Fensterflügel öffnen kann.

Die Fenster sind als doppelte Glasfenster angelegt. Auf der Außenseite werden die Scheiben thermisch verformt, sodass leichte Wellen entstehen. Diese Wellen im Glas greifen die Bewegung des Flusses auf. Die Spiegelung des Lichts wird dadurch ähnlich gebrochen, wie bei der Betrachtung der Wasseroberfläche und bilden für den Besucher auch eine reizvollen Blickfang auf die Fenster von außen. Der Raum beginnt dadurch nicht nur von innen, sondern auch von außen zu fließen.